„ K O R E A ”
Pionierlager „ Quartier Granahöhe ”
1951, sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, beschlagnahmte die französische Besatzungsmacht ca. 51 ha Acker- und Gartenland auf dem Gemeindegebiet von Wasserliesch und errichtete ein Versorgungslager für die franz. Streitkräfte in Deutschland.
Dies geschah gegen den entschiedenen Widerstand der Wasserliescher Bevölkerung. Das damals wertvolle Ackerland hatte die französische Militärverwaltung quasi „enteignet“.
Erst im Jahre 1955 stellte die Bundesvermögensverwaltung durch den Abschluss von Kaufverträgen normale Besitzverhältnisse her.
Die traditionelle Verbindung nach Tawern wurde unterbrochen und nie wieder hergestellt.
An der vorderen Spitze des markierten Geländes befand sich der Haupteingang, unweit davon das Tor für den Gleisanschluss sowie der Eisenbahn-Haltepunkt „Granahöhe” an der Bahnstrecke Trier-Perl-Thionville.
Die Anlagen des Militärlagers Granahöhe bestanden aus fünfunddreißig großen Lagerhallen sowie aus mehreren Mannschafts-, Verwaltungs- und Wohngebäuden, Abstellplätzen und Verladerampen. Über Jahrzehnte sind große Mengen Militärgüter aller Art mithilfe der Eisenbahn oder über die Straße in dem Lager umgeschlagen worden.
Zu der Zeit, als das Lager errichtet wurde, brach der Korea-Krieg ( 1950 – 1953 ) aus und die Wasserliescher Bürger brachten das Nachschublager mit diesem Konflikt in Verbindung, was zum allgemeinen Gebrauch des Namens „ K O R E A ” führte.
Die Bevölkerung arrangierte sich mit dem Militärlager, das in den folgenden Jahren vielen Arbeit als Zivilangestellte bot.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3.10.1990, der Wiedererlangung der vollen Souveränität durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag am 15.03.1991, dem Ende des Warschauer Paktes1991 und dem Abzug der ausländischen Truppen wurde „Korea” aufgelöst, d.h. das französische Militär gab zum 31.07.1993 sein „Militärlager Granahöhe“ auf.
Das Gelände ging in den Besitz der Bundesvermögensverwaltung über, von der es die Gemeinde Wasserliesch dann käuflich erworben hat.
Hier ist ein neues Bau- und Gewerbegebiet entstanden, wie wir es heute vorfinden.