QR-3-Soldatengrab

S o l d a t e n g r a b

Es war Februar 1945, als amerikanische Infanterie die Flak-Stellungen auf Löschem angriff. Unweit von hier wurde der Obergefreite Franz Krömer von einer Granate getötet. Man bestattete ihn hier neben dem Ehrenmal aus dem Ersten Weltkrieg, so dass diese Stelle seitdem „Beim Soldatengrab“ heißt.

 

 

K r i e g e r e h r e n m a l

Eingeweiht am 9. Mai 1915 zu Ehren der ersten Gefallenen aus Wasserliesch, Reinig und Igel. Dass es in diesem Krieg noch Millionen Tote geben sollte, ahnte damals niemand!

Errichtet wurde es von Soldaten des 21. Pionierbataillons aus Mainz-Kastel, die 1914 eine Behelfsbrücke zwischen Reinig und Igel über die Mosel errichtet hatten.

 

F e l s i n s c h r i f t

An der Felswand hinter dem Ehrenmal befindet sich eine vor über 300 Jahren angebrachte Inschrift:

A. D. 1702 VNT 3 HABEN WIR DEN WEIN FOVR 1 ALBVS
In den Jahren 1702 und 3 haben wir den Wein für einen Albus .. ( .. getrunken?)

1 Albus = 1 Weißpfennig, den der Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein 1368 in Umlauf gebracht hatte. Die Sandsteinwand gehörte zum „Karthäuser Steinbruch’“, der bereits um 1700 aufgegeben wurde.

Um den Löschemer Berg gab es viele Sandsteinbrüche, deren Spuren vielerorts zu sehen sind. Sandstein aus Wasserliesch soll sogar bei der Vollendung des Kölner Doms verwendet worden sein.

 

 

Ferdiand Hein schreibt über die Felsinschrift:

Gleich neben dem Kriegerehrenmal im Wald kann der aufmerksame Wanderer eine über 300 Jahre alte Felsinschrift an der Felswand des ehe- maligen Kartäuser Steinbruchsentdecken und zu lesen versuchen. Ihr Wortlaut bezieht sich in keiner Weise auf den ehrwürdigen Ort. Vermutlich haben Steinbrecher sie Anfang des 18. Jahrhunderts eingemeißelt, bevor der Abbau von rotem Sandstein hier eingestellt wurde. Über den Grund der Schließung des Steinbruchs ist nichts bekannt. Möglicherweise genügten die dort gebrochenen Steine nicht mehr den Qualitätsanforderungen, oder man erschloss einen der anderen Steinbrüche, die rings um den Liescher Berg herum zum Teil noch bis in das 20. Jahrhundert hinein in Betrieb gewesen sind. Ein weiterer Grund könnte ein Besitzerwechsel gewesen sein. Der Berghang, mit dem Steinbruch gehörte nämlich ursprünglich einer Familie Lessel – daher der Distriktname “Im Lesselskopf” -; er könnte im Jahr 1702 in den Besitz der Kartäusermönche des Klosters St. Bruno in Konz-Karthaus gelangt sein.

Ob die Inschrift im Zusammenhang mit der Schließung des Steinbruchs oder dem Besitzerwechsel steht, lässt sich dem Wortlaut nicht entnehmen. Sie befasst sich aber mit dem, was die Steinbrecher im 17. und 18. Jahrhundert ebenso wie viele Arbeiter auch heute noch beschäftigt haben dürfte: mit dem Preis für ihr tägliches Getränk. Das war damals der Wein, dessen Preis ihnen zweifellos sehr wichtig war.

In der damals üblichen Ausdrucksweise stellen sie fest:

“A. D. 1702 VNT 3 HABEN WIR DEN WEIN FOVR 1 ALBVS”

Im Klartext: “Anno Domini 1702 und 3 haben wir den Wein für einen Albus”. Der “Albus”, zu Deutsch “Weißpfennig, war eine Münze, die der Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein nach 1368 in Umlauf gesetzt hatte. Der Albus war damals westlich des Rheins sowie am Mittel- und Niederrhein gültiges Zahlungsmittel.

Der mit 1 Albusangegebene Kaufpreis für den Wein bezieht sich vermutlich auf ein Quart. Das Quart, abgekürzt Q– heute würde man von einem Vierteloder Pokalsprechen – bezeichnet eine alte deutsch- angloamerikanische Maßeinheit für Flüssigkeiten; es entsprach damals einer Menge von 1,145 Liter. Es ist durchaus möglich und sogar sehr wahrscheinlich, dass die Steinbrecher mit “Wein” nicht den aus Weintrauben hergestellten Wein, sondern einen Obstwein aus Äpfeln oder Birnen oder den

Verschnitt aus beiden Obstsorten gemeint haben, den man in unserer Gegend “Viez” nennt.

Was aber sollte die Inschrift bezwecken? Haben sich die Steinbrecher auf originelle Art und Weise nur über den Preisanstieg bei dem Getränk beklagt, mit dem sie während oder nach der Arbeit ihren Durst löschten? Oder wollten sie der Nachwelt etwas ganz anderes damit sagen? Wenn es wirklich nur um den Preis ging, ist der Spruch durchaus auch heute noch aktuell, denn über Teuerungen haben die Menschen schon immer gerne geklagt.

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