G R A N A D E N K M A L
Vorgeschichte
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 war Deutschland verwüstet, die Macht des Kaisers eingeschränkt und das Reichsgebiet in viele Fürstentümer und Kleinstaaten zerstückelt.
Der französische König Ludwig XIV. nutzte diese Lage, um eine aggressive Expansionspolitik zu betreiben. Bei seinem Krieg gegen die Vereinigten Niederlande geriet der Trierer Kurfürst und Erzbischof Karl Caspar von der Leyen durch seine wankelmütige Neutralitätspolitik zwischen die Fronten. Ludwig XIV. sah für seine Truppen den Nachschub auf Mosel und Rhein gefährdet und eroberte am 7. September 1673 Trier.
Kurfürst v. d. Leyen bat den deutschen Reichstag um Hilfe, was dazu führte, dass kaiserliche Truppen ab dem 4. August 1675 das besetzte Trier einschlossen.
Ludwig XIV. sandte ein Ersatzheer, bestehend aus 15.000 Mann mit 11 Kanonen, unter Führung des Marschalls François de Bône de Créguy von Lothringen aus in Richtung Trier.
Ein Großteil der kaiserlichen Truppen, die Trier belagerten, zog unter Führung von Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig Lüneburg den Franzosen entgegen.
(Foto: Blickwinkel Photographie, Wasserliesch)
Das Granadenkmal wurde 1892 errichtet und erinnert an die „Schlacht an der Conzer Brück“ am 11. August 1675
Die Schlacht an der Conzer Brück
Die französischen Truppen rücken über den Saargau bis Tawern vor und besetzen auch die Ebene unterhalb dieser später so genannten Granahöhe sowie die „Conzer Brück“ über die Saar.
Kaiserliche Truppen, ca. 16.000 Mann und 8 Kanonen, rücken gegen das französische Heer mit ca. 15.000 Mann und 11 Kanonen vor.
Nach Artilleriebeschuss eines Turms der Brücke fliehen die französischen Soldaten und sprengen mehrere Brückenbögen. Pioniere reparieren die Brücke und bauen zusätzlich eine Pontonbrücke.
Marschall Créguy unterschätzt die kaiserlichen Truppen, denen es gelingt, die Saar zu überqueren und die jetzt so genannte Granahöhe und die umliegenden Gebiete zu erobern.
Generalwachtmeister Otto de Grana befehligt den rechten Flügel und hat maßgeblichen Anteil an der Eroberung der Granahöhe, die den Befehlshabern eine gute Sicht und einen idealen Platz für die Kanonen oberhalb des Schlachtfeldes bietet.
General Grana erkennt eine Schwachstelle des Gegners und erobert die Höhen von Wasserliesch und Tawern im Rücken des Feindes.
Nach großen Verlusten ergeben sich die französischen Truppen. Marschall Créguy gelingt die Flucht und schlägt sich in das besetzte Trier durch. Dort übernimmt er das Kommando. Seine Unnachgiebigkeit führt dazu, dass seine Truppen meutern und den Kaiserlichen die Stadttore öffnen. Kurfürst v. d. Leyen kann in seine Stadt zurück und lässt Marschall Créguy auf dem Ehrenbreitstein in Koblenz festsetzen. Im November desselben Jahres lässt er den Gefangenen – wohl als Geste an Ludwig XIV. – frei.
Kupferstich unbek. Datum und Künstler
Für die nächsten Jahre des französisch-holländischen Krieges bleiben Trier und das Kurfürstentum verschont.
Was geschieht danach?
Im Rahmen seiner Expansions- und sog. Reunionspolitik nutzt Ludwig XIV. die Bindung der kaiserlichen Kräfte bei der Belagerung Wiens durch die Osmanen und erobert 1681 Straßburg und 1684 Luxemburg. Der damalige Befehlshaber, Marschall Créguy, marschiert weiter nach Trier und besetzt es erneut.
Eine kurze Zeit des Friedens endet 1688 mit dem von Ludwig XIV. provozierten Pfälzischen Erbfolgekrieg, in dessen Verlauf weite Teile Südwestdeutschlands von französischen Truppen verwüstet werden.